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Alle jungen Menschen haben Visionen, Träume und eine innere Kraft mit der sie die Welt verändern können. Nur wie finden wir sie, wie wird sie lebendig? Wir wollen einen Raum schaffen, in denen Oberstufenschüler*innen ihre Berufung suchen können und dadurch Mut machen, die eigene sinnstiftende Wirkung in der Welt entfalten. Mit Spielen, Zitaten und Fragen nähern wir uns dem eigenen Lebensweg und den Bedürfnissen der Welt. Wir tauschen Vorbilder aus, lernen Lebenslabyrinthe von Menschen kennen und erkennen unsere Fähigkeiten und unsere Vorlieben.

Mein Element

Glaube an Wunder, Liebe und Glück!
Schau nach vorn und nicht zurück!
Tu was du willst, und steh dazu;
denn dein Leben lebst nur du!

Für Schüler*innen ist es heute schwerer denn je zu wissen, wie es nach der Schule weitergeht. Zu viele Ansprüche, Karrieretipps und Möglichkeiten versperren den Weg zu sich selbst und der eigenen Berufung. Aufgewachsen in einer auf Perfektion getrimmten Gesellschaft, in der es alles im Überfluss gibt, ist es nicht leicht den Ort zu finden, an dem ich wirklich gebraucht werde. „Macht das Sinn?“ ist die alles bestimmende Frage. Die Suche nach der eigenen Bestimmung droht in Lustlosigkeit am Ende der Schulzeit zu versinken, wenn kein Raum geschaffen wird, um sich mit dem eigenen Lebensweg und der Welt zu befassen. Wer in unserer scheinbar perfekten Gesellschaft keine ernsthafte Unterstützung für die eigenen Visionen bekommt, kann dazu neigen, sich in Computerspiele, Drogen oder in die Fänge von Hasspredigern und Kapitalisten zu flüchten. Extremismus ist oftmals Folge des fehlenden Dialogs über Werte und Visionen.

Zukunftsworkshop: der innere Ruf

Hier ein beispielhafter Workshopablauf um die zentralen Fragen

  1. Wo finde ich mein Element?
  2. Welche Eigenschaften erkenne ich an meinen Vorbildern?
  3. Was sind meine Interessen?

Als guter Einstieg kann entweder der Fragebogen gemacht werden (siehe Downloads) oder eine Plakat-Ausstellung mit den „Was würdest du tun…“-Fragen (ebenfalls unter Downloads). Darüber haben die TN nur 3 min Zeit haben, sich Gedanken zu machen um sich dann mit der besten Freundin darüber aus zu tauschen.

Vertiefend wäre dann eine Möglichkeit, eine Stärken-Liste aufzustellen und daran zu überlegen, welche Potentiale ich ausbauen möchte. Analog dazu kann eine Werte-Liste erstellt werden, deren Werte in einem zweiten Schritt nach Wichtigkeit sortiert werden.

Eine sehr hilfreiches Instrument ist auch das Partnerinterview mit der Frage: „Wie erlebst du mich und was schätzt du an mir?“. Dieses Interview basiert auf der Hingabe des Zuhörers.

Video-Inspiration: Once upon a time in Papervillage:

Zielgruppe, Gruppengröße und Zusammensetzung

Für diesen Workshop ist es hilfreich und inspirierend, keine homogene sonderen eine möglichst heterogene Zielgruppe zu haben. Also bspw. zwei Klassen zu mischen, sodass jeder Schüler Gesprächpartner finden kann, die ihn noch nicht in eine „Schublade“ gesteckt hat.

Da es hier nicht um ein Einzelcoaching geht, können die Gruppen auch durchaus etwas größer sein, da das den Reiz des Austausches erhöht und sicherstellt, dass jeder auch einen interessierten Gesrächspartner findet.

Teambuilding und WUps helfen dabei, das Eis zu brechen. Der gesamte Workshop sollte spielerisch gehalten werden, als ein Versuch, sein eigenes Ziel zu entdecken. Zu ernste Sinnsuchen im eigenen Leben bringen uns sowieso nur in verkrampfte Sackgaseen. Manche Lebenswege sind auch einfach Labyrinthe und das gehört auch einfach dazu.

Anregungen zur Gestaltung

Einstieg mit Positionierungsspiel zum Thema Zukunft:

Das eine Ende des Raumes steht für „Ja“, das andere Ende für „Nein“, im Raum dazwischen ist somit viel Platz für jegliche Abstufung eines „Jeins“. 3 Fragen werden gestellt und die TN positionieren sich entsprechend im Raum, wie sie für sich persönlich diese Frage beantworten würden. Nachdem alle ihre Positionierung gefunden haben 1-3 TN fragen, ob sie kurz mit der Gruppe teilen wollen, warum sie sich an diese Stelle gestellt haben. Interessant ist es natürlich, die beiden Extreme zu befragen, aber auch das Mittelfeld hat gerne etwas zu sagen.

Die drei Fragen:

  • Weiß ich schon, wo ich in 1, 2 … 10 Jahren lebe?
  • Macht meine Zukunft mir Angst?
  • Spüre ich Erwartungen und/oder Druck bzgl. meiner Zukunft durch andere?

Berufung – Come alive

Don’t ask what the world needs.
Ask what makes you come alive,
and go do it.
Because what the world needs
is people who have come alive!

Howard Thurmann, Civil rights leader 1899 – 1981

Fragen

In Zweiergruppen besprechen die TN dann folgende Fragen zu dem Zitat:

  1. Was bedeutet das Zitat für dich?
  2. Was lässt dich „lebendig“ fühlen?
  3. Wann bist du schon einmal deiner Passion gefolt – und was ist dadurch entstanden?
  4. Was würde passieren, wenn mehr Menschen ihrer Berufung folgen würden?

Ablauf:

Freie Arbeit am Zitat, aber nicht zu viel Zeit geben. Klare Zeitbegrenzung damit die Energie bleibt und Gruppen zwischendurch wechseln.

  1. Alle lesen das Zitat
  2. Zweier Gruppen finden sich durch zufall, oder in dem zerissene Moderationskärtchen zusammen gefunden werden müssen.
  3. Die erste Frage wird gestellt und 1 Min. Bedenkzeit gegebn.
  4. 1 Min. für die erste Person zu Antworten, 1 Min. für die zweite Person
  5. 3 Min. Austausch im Plenum
  6. Nächste Fragen, Bedenkzeit, erste Person, zweite Person, Austausch im Pelnum…

Stärkendreieck

Zum gegenseitigen Austausch der eigenen Stärken. Dabei ist der Zuhörer der aktive Part, der nur durch zuhören den Erzähler dazu bringt, mehr über sich zu sagen, als er bisher wusst.

Brief an sich selbst:

Persönliche Gedanken zu dem, was bis jetzt im Workshop angesprochen wurde. Mögliche Fragen zur Orientierung: Wo will ich wirklich hin? Was nehme ich mir für meine Zukunft vor? Was wünsche ich mir? Welche Stärken möchte ich nutzen? Aber völlig frei, was genau in den Brief soll.

Dreiklang aus Passion, Skills und Demand

Wir fragen nicht danach was nötig wäre, sondern nur wo Passion, Skills und Demand zusmamen kommen. Wenn es ein Demand gibt, wofür aber nichts gezahlt wird, braucht es zunächst jemanden, dessen passion darin besteht, aus etwas, wofür nichts gezahlt wird, etwas bezahltes zu machen.

Freude – Können – Bedarf: Dazwischen liegt die Berufung (D.n.V. = Dienst nach Vorschrift)

Das Ikigai gibt es auch mit vier Elementen, wenn „Wofür du bezahlt wirst“ nicht mehr das gleich ist wie „Was die Welt braucht“. Jedoch ist die Frage, in wie fern „Demand“ und „Payment“ wirklich getrennt betrachtet werden kann. Denn überall dort, wo beide Elemente auseinander gehen, stimmt was nicht und es entsteht wieder ein dringender Bedarf, etwas so um zu strukturieren, dass Bezahlung und Bedarf zusammen passen.

Das Ikigai mit vier Elementen von Pioneers of Change. (Auch Tina Röbel hat dazu gute Fragen formuliert)

Abschließen ein Zitat als Antwort auf die Kant’sche Moral, die kaum zur Potentialentfaltung taugt („Handle so, dass die Grundsätze deines Handelns für alle Menschen gelten können“) von Rudolf Steiner:

Handle so, wie, nach  deiner besonderen Individualität, nur gerade du handeln kannst; dann trägst du am meisten zum Ganzen bei; denn du vollbringst dann, was ein anderer nicht vermag. (Rudolf Steiner)

Zukunftsträume:

In Zweierteams zusammen. Person 1 legt sich gemütlich auf den Boden, schließt die Augen und träumt einfach los. Wie würde mein leben in 10 Jahren aussehen, wenn alles möglich wäre? Wenn ich machen könnte, was ich will, ohne Erwartungen, Einschränkungen, Grenzen? Fallen lassen! Nicht sich selbst begrenzen! Person 2 fängt das gesagt auf künstlerische Art und Weise auf einem Papier auf. In Bildern, Zeichnungen oder Worte, je nach Lust und Können. Ca. 5 Min. pro Person, dann Wechsel.

Apreciative Inquirey

Positiv, wertschätzendes Fragengespräch. Der Fragende fragt niemals kritsch, sondern immer positiv, visionär und ermutigend.

Materialien und Downloads

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Quellen und weiterführende Links:

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