Wer es wagt, einmal die alten Schulmauern zu verlassen und nach freieren Wegen sucht, wie Kinder lernen können, der wird auf viele alternative Schulen stoßen. In der heutigen Zeit ist die Kindheit ganz besonders bedroht. Eltern müssen arbeiten, scheiden sich und Stadtlandschaften sowie Leistungsdruck lassen Kinder nicht Kind sein. Dann kommt Schulzwang, den Deutschland als einziges europäische Land konsequent durchführt. Was kann Pädagogik dabei verändern, wie können wir Kindheit ermöglichen und die Kinderrechte und Spielräume in Europa sowie in anderen Kontineten durchsetzten?
7 Impulse für Schuloasen
1 Verständnis als Schulgemeinschaft in einem lebendigen Umfeld
Schule als Gemeinschaft lebt davon, dass alle Akteure sie mitgestalten. Eine demokratische Kultur des Miteinanders braucht partizipative Strukturen, die es allen an der Schule beteiligten Gruppen – Schülern, Lehrern, Eltern und Partnern – ermöglichen, sich aktiv und gleichberechtigt einzubringen.
Schon im Klassenrahmen kann ein Kosmos an Vielfalt zusammenwirken und eine Kultur der Verbundenheit, des Vertrauens und der Wertschätzung entstehen. In altersgemischten und leistungsheterogenen Gruppen erfahren Kinder und Jugendliche Unterschiedlichkeit als natürliche Form des Lernens und Zusammenlebens. Zugehörigkeit und Anerkennung stehen laut UN-Menschenrechtskonvention allen Menschen zu, unabhängig von Nation, Klasse, Geschlecht, Alter oder Handicap. Jedes Kind ist wichtig und zählt.
- Wie geht Ihr konstruktiv um mit den unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen, Interessen und Leistungsmöglichkeiten, mit kultureller und nationaler Herkunft, Bildungshintergrund der Familien, Geschlecht ihrer Schülerinnen und Schüler um, dass tragfähige und gute Wege entstehen?
- Wie gleicht Ihr Benachteiligungen aus?
- Wie sorgt Ihr für einen achtungsvollen Umgang miteinander, gerade in Konflikten?
- Wie sind Eltern in Euren Schulkontext eingebunden?
- Wie sieht bei Euch gegenseitige Inspiration mit außerschulischen Personen und Institutionen sowie mit der Öffentlichkeit aus?
2 Selbstorganisiertes, partizipatives Lernen
Eine Lernkultur der Potenzialentfaltung gelingt dort, wo Kinder nicht mehr belehrt, sondern als selbstbestimmte Gestalter ihres Lernweges und als kreative Entdecker ihrer vielseitigen Fähigkeiten und Potenziale ernst genommen werden. Aus der Perspektive der Potenzialentfaltung werden Pädagogen und auch ältere Schüler zu inspirierenden Dialogpartnern, herausfordernden Begleitern und ermutigenden Unterstützern. Nicht Druck, sondern gute Beziehungen sind entscheidend für Motivation, Engagement und gelingendes Lernen.
Eine Lernkultur, die individuelles, selbstorganisiertes und auf Erfahrung basierendes Arbeiten praktiziert, braucht den Raum für vielfältige Lernarrangements und für verbindliche Zusammenarbeit zwischen Schülern und Pädagogen. „Die Zusammenarbeit potenziert die Möglichkeiten fruchtbringender pädagogischer Arbeit auf vielen Ebenen: Reflexion, Austausch, kritischer Blick, Hilfe in Krisen und Ausnahmesituationen, Schulentwicklung usw. Die intensive interne Kommunikation ist zwar zeitraubend, aber auch erkenntnis- und qualitätsfördernd.“ – Josef Reichmayr
- Wie sorgt Ihr dafür, dass Schülerinnen und Schüler ihr Lernen selbst in die Hand nehmen können?
- Welche Projekte habt Ihr für welche Altersstufen?
- Wie fördert Ihr Lernen so, dass jeder auf seine individuelle Art und Weise lernen kann?
- Wie sieht die Rolle der Lehrer bei Euch aus?
- Welche Feedbackschleifen und Rückkoppelungen zu den Lehrern gibt es bei Euch, damit auch sie von und mit Euch lernen können?
3 Lernen an Projekten, durch Engagement, im Leben und im Umfeld
„Wenn unsere Kinder wirklich fürs Leben lernen sollen, dann müssen wir das Leben in die Schule holen. Und Schule muss rausgehen ins echte Leben. Dann stellt das Leben die Fragen.“ – Margret Rasfeld
Die Schüler machen durch projektbasiertes Lernen die Erfahrung, gemeinsam verschiedene Aspekte eines Themas erarbeiten zu können und erleben die Wirksamkeit ihrer Arbeit. Dies stärkt ihr Vertrauen in ihre persönlichen Fähigkeiten und in die Zusammenarbeit mit ihren Mitschülern.
Lernen durch Engagement verknüpft fachliches Lernen mit gesellschaftlicher Beteiligung. Die Schülerinnen und Schüler tun etwas für ihre Mitmenschen oder die Gemeinde. Die Projekte sind eng verbunden mit den fachlichen und theoretischen Inhalten, mit denen sich die Schüler zeitgleich in der Schule auseinandersetzen.
- Welche Projekte gibt es an Eurer Schule, die Schülern die Möglichkeit geben, Verantwortung und demokratisches Engagement innerhalb der Gesellschaft zu übernehmen?
- Welche Möglichkeiten gibt es an Eurer Schule, Verantwortung in und für die Gesellschaft zu übernehmen?
- Wie bindet Ihr das Leben an sich in Euren Lernprozess ein?
- Beispiel: Entdecke deine Stadt von morgen
4 Räume im Außen schaffen Räume im Innen
Schulräume sollten so flexibel sein, dass darin möglichst viele unterschiedliche Lernphasen unterstützt und angeregt werden: Konzentriertes Arbeiten ebenso wie Gruppenarbeit, Präsentieren ebenso wie Plenum, Bewegung oder Entspannung.
Eine Kultur der Potenzialentfaltung erfordert Arbeitsstrukturen, die das Zusammenwirken und die Zusammenarbeit aller Pädagogen ermöglichen.
- Wie sehen Eure Lernlandschaften aus?
- Gibt es z.B. Großraumklassen mit persönlichen Arbeitsplätzen?
- Habt Ihr Funktionsräume wie Ateliers, Forscher- oder Experimentierecken? Wie bindet Ihr außerschulische Lernorte ein?
- Welche Formen konstruktiver Zusammenarbeit pflegen Eure Lehrer und was leben sie Euch damit vor?
5 Zusammenarbeit mit Eltern
In verantwortungs- und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Eltern weitet das Thema Bildung in die Familie aus. Auch Input und Engagement der Eltern aus deren fachlicher Expertise fördert die Weiterentwicklung der Schule.
- Wie fördert Ihr Austausch und Zusammenarbeit mit den Eltern zum Wohl der Kinder?
- Wie bindet Eure Schule die Eltern und deren Expertise ein?
- Wie bindet Ihr Eltern in Projekte und den Schulalltag ein?
6 Lernen mit digitalen Medien
In einer von Medien geprägten Gesellschaft sollten Schulen auch eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz einnehmen. Sie sollten Kindern dabei helfen zu begreifen, wie Medien funktionieren, wie sie diese für ihre Interessen nutzen, wie sie mit ihnen gestalten können.
- Wie sieht digitales Lernen an Eurer Schule aus?
- Welche technischen Möglichkeiten gibt es?
- Wie bindet Ihr Wissen von Schülern, Lehrern und Eltern in die Gestaltung des digitalen Umfelds ein?
- Über welche Kanäle, Plattformen, Orte etc. tauscht Ihr Lernerfahrungen aus?
7 Lernende Schule
Jede Schule ist ein eigenes System mit unterschiedlichen Individuen und Akteuren, spezifischen Voraussetzungen und zu bewältigenden Herausforderungen. Eine nachhaltige und vitale Erneuerung erfordert den Mut, neue Wege zu gehen, sich als Lernende zu begreifen, Bewährtes zu hinterfragen und sich für Ungewohntes zu öffnen.
Beispiele: Raum und Zeit für Visionsentwicklung und Reflexion, Supervision, Feedbacksysteme, wissenschaftliche Begleitung der Schulentwicklung.
- Wie lernt Eure Schule als Institution?
- Welche Feedback- und Rückkoppelungsschleifen gibt es und wie lernt Ihr aus Fehlern?
- Wie sorgt Ihr für die Umsetzung und Verwirklichung dieser Lernpotenziale?
- Wie macht Ihr Euer Schulklima transparent sichtbar und wie pflegt und fördert Ihr es?
Diese 7 Kriterien sind aus folgenden Ansätzen entstanden: Deutscher Schulpreis, Schulen im Aufbruch, Aufnahmekriterien des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen, Grundsätze von Dr. Peter Gray, Pädagoge und Psychologe. Zusammengefasst von der Initiativen „Neue Konzepte für neues Lernen„.
Karte der Schulen von morgen
Große Karte öffnen: Schule.vonmorgen.org/. Bildung im Glossar des Wandels
Workshopablauf – Rettung der Kindheit:
Dieser Workshop dauert etwa eineinhalb Stunden. Das Ziel ist hier sich mit den TeilnehmerInnen zusammen Gedanken zum Thema Bildung, Schule und Lernen zu machen. Da die TN vermutlich selbst „Opfer“ eines Lehrplanes (Realschule, Hauptschule, Gymnasium, Berufsschule oder Universität) sind, liegt die Frage zu Grunde, was wünsche ich mir für eine Lernweg, Lernumfeld und Lerninhalt? Er ist für etwa 10-14 TeilnehmerInnen geeignet, die am Besten schon die Schule abgeschlossen und andere Bildungsformen erfahren haben. Das ermöglicht ihnen so Vergleiche und kann zu einer regeren Diskussion beitragen.
Große Ansicht: http://goo.gl/4NdvgF
Mögliche Methodenvorschläge:
Brainstorming: Wie sieht die Schule der Zukunft aus?
- Wie habe ich meine Schulzeit erlebt? (Was hat gestört, was war schön)?
- Wie lerne ich selber am besten.
- Was ist eine Freie Uni, wie wird in Zukunft Wissen vermittelt, wie wird zusammen gelernt und wie werden Erfahrungen gemacht?
- Wie ist Online-Lehre sinnvoll einzusetzten und ab welchem Alter? Siehe Universität online, in unserem Aktionsangebot.
- Wie ist unsere Grundeinstellung gegenüber von Kindern? Denken wir Kinder sind faul und brauchen einen motivater und Zwang zum lernen oder glauben wir Kinder haben Interesse und lernen alleine dadurch alles nötige. Die Grundeinstellung entscheidet darüber, welche Schulart wir für sinnvoll halten.
Darüberhinaus, um die Schule im Zusammenhang mit dem gesamten Leben eines Kindes zu sehen, kann in diesem Bildungskoffer auf das Aufwachsen vom Kleinkind bis zum jungen Mitarbeiter eingegangen werden:
- Wie lange sollte ein Kind bei seinen Eltern sein und was bedeutet Mütterliche Liebe für ein Kind?
- Was bedeutet Spielen und kreatives Naturerkunden für ein Kind und was ist das für das spätere Berufsleben?
- Ab wann sollte ein Kind in die Schule? Wie könnte diese Schule aussehen?
- Wie sollte ein Studium gestaltet sein?
- Wie sähe ein neue, freier selbsständiger Mitarbeiter dann aus und wie wäre ein Unternehmen, wo er hinein passt?
Kreativität, Interesse und die innere Willenskraft stärken
Schulen – genauso wie Universitäten und Unternehmen – könnten Orte sein, wo man frei seinen Interessen gemeinsam nachgehen könnte. Der Lehrer, Dozent oder Unternehmer gibt dazu Impulse, Raum und unterstützt den Lern-, Kreativitäts- und Schaffensprozess. (Facilitator)
In der Schule könnte dabei in kleinen Gruppen gearbeitet werden (auch wenn es große Klassen sind) denn die Schüler tauschen sich untereinander über ihre Interessen aus, lernen voneinander, recherchieren gemeinsam und halten gegenseitig Referate. Alles selbstständig vom Interesse gelenkt und ohne bestimmenden Lehrer der einen Bevormundet. Schon heute lernen Schüler in ihrer gesamten Schulzeit mehr von den Mitschülern als vom Lehrer, wie aktuelle Studien besagen.
Moderne Menschen brauchen keinen zentralen Dozenten mehr, die wie Gurus die Welt erklären. Die Welt ist inzwischen viel zu vielfältig, als dass mir jemand sagen könnte, was ich bräuchte, und jeder junge Mensch weiß das und lässt sich schwer etwas sagen. Im Kindergarten ist es anders, da dort alles über Nachahmung läuft und Kinder den Schutz und die Bevormundung suchen um davon zu lernen. In der Grundschule bzw. Unterstufe findet dann der Prozess statt, wo der märchenerzählende Lehrer zum Facilitator wird. (Auch für Lehrer teils ein schwerer Prozess.)
So schön das klingt, das ganze scheitert leider bisher fast überall und selbst an den Unis, wie ich aus eigener Erfahrung berichten muss. Es gibt meiner Meinung nach zwei Gründe dafür:
- Leistungsdruck, Lernzwang und Überforderung
- Willensschwäche der Schüler und Studenten
Während ersteres noch relativ einfach zu beheben wäre, in dem man Noten, Schulpflicht und Aussiebverfahren abschaffen würde, so ist Zweiteres bereits eine größere Herausforderung. Denn die Grundfrage muss lauten:
Wie schaffen wir es den Spieltrieb, das Interesse und die Willenskraft in Kindern wieder zu wecken?
Am deutlichsten sichtbar, wie die Willenskraft eingeschränkt wird, ist es beim Fernseher. Du machst ihn an und ohne gefragt zu werden, was du sehen willst, wirst du zu gedudelt, geplappert und abgefüllt. Als der Fernseher erfunden wurde, arbeiteten die meisten Deutschen in industrialisierten Fließbandbetrieben unter Zwang und Vorgaben und wurden nicht nach ihren Interessen gefragt sondern mussten einfach funktionieren. Da half der Fernseher sie gefügsam zu machen und alle eigenen Ideen bereits als Kind im Kern zu ersticken.
In der brasilianischen Favela Monte Azul in Sao Paolo sieht die Gemeinschaftsinitiative „Monte Azul e.V.“ im Fernsehkonsum den Ursprung einer späteren Drogenabhängigkeit. Die Kinder, die in ihrer Kindheit vor den Fernseher gesetzt wurden wo sie nicht entscheiden konnten, was sie konsumieren, könnten später auch Drogen nicht wiederstehen, die, anders als in Deutschland, dort leider jedem zugänglich sind und gerade zu aufgedrängt werden. Daher haben sie eine Schule der „Resilienz“ gegründet, wo Eltern bewusst auf Fernsehen und anderen Medienkonsum verzichten und Kindern durch eine Erziehung zur Freiheit die Willenskraft gelassen wird.
Glücklicher Weise verschwinden Fließbandbetriebe nach und nach aus unserem Kulturkreis und werden durch Roboter ersetzt bzw. wandern leider auch nach Asien ab. Dadurch wird hier wieder eine innere Selbstbestimmung wichtig und zwar mehr als je zuvor. Denn auch vor der Industrialisierung waren Menschen den ganzen Tag über gezwungen für ihr Überleben zu arbeiten. Zeit für Kreativität und Interessen gabe es praktisch nicht. Jetzt aber haben wir uns „vom Zwang der Arbeit befreit“ (Gätz W. Werner, Gründer von dm) weshalb auch die Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen immer lauter werden. Doch für ein Grundeinkommen braucht man erst recht innere Willenskraft um nicht hinterm Fernseher zu versacken.
Wenn ich heute eine Internetrecherche mache, brauche ich unglaublich viel Selbstbeherrschung, um nicht den tausenden anderen interessanten Links und Videos zu folgen.
Und soll das eingangs beschriebene, interessensgeleitete Schulsystem funktionieren, so sollten Eltern ihre Kinder vor Fernsehen schützen und Jugendliche sollen nur den Film anschauen, für deren Inhalt sie sich interessieren. Das bestätigen alle Hirnforscher!
Damit wäre der Weg frei für neue Lern- und Unternehmenskulturen.
(Einleitungstext erstellt durch Helmut@bildungsagenten.com)
Zeitgemäße Schulformen
Schule im Aufbruch
Von 5. bis 12. Klasse
Schule im Aufbruch steht für eine ganzheitliche und transformative Bildung. Die derzeitigen komplexen und globalen Herausforderungen erfordern einen Paradigmenwechsel, in Gesellschaft und Bildung. Daher hat die UNESCO den Weltaktionsplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) erarbeitet, der als Nationaler Aktionsplan BNE im Juli 2017 von der KMK als Auftrag für alle Bildungseinrichtungen verabschiedet wurde. Schule im Aufbruch ist seit 2016 als Change Agent Netzwerkpartner BNE der UNESCO und des BMBF und will Schulen bei der Transformation unterstützen.
Waldorfpädagogik
Vom Kindergarten bis zur Oberstufe
In der Waldorfpädagogik teilt man das Leben in sieben Jahr, die sogenannten Jahrsiebte. Mit 0 wird man geboren, mit 7 kommt man in die Schule, mit 14 ist man in der Pubertät und mit 21 erwachsen. So geht es weiter bis zum Lebensende und alle 7 Jahre gibt es eine innerliche Veränderung. Andere Pedagogiken sehen 9.3 Jahre als magische Zahl etc. In all diesen Lebensabschnitten zählt etwas anderes und die Frage ist, wann ist Nachahmung die Hauptmotivation (Kinder), wann Interesse (Jugend) und wann ist es Freiheit und Selbstbstimmung.
Im Kindesalter steht bei den meisten Ansätzen und vielen Gedankenforschern (Manfred Spitzer) die Schulung der Sinne im Vordergrund, noch vor dem kognitivem Lernen. Dazu hat die Waldorfpädagogik die 12-Sinne: Siehe Seite 2 (in Englisch) und diese schulen sich am besten durch Erlebnispädagogik: Mit Erlebnispädagogik in eine einfühlsame Globalisierung.
Als Beispiel die Jugendgruppe Artaban und viele ihrer Materialien: http://www.artaban.de/
Handlungspädagogik
Vom Kindergarten bis zu 8. Klasse
Die Handlungspädagogik setzt auf eine Verzahnung von Schule und Ökolandbau. In Multifunktional ausgerichteten Bauernhöfen, insbesondere solche der Solidarischen Landwirtschaft (CSA), lernen die Kinder in einer möglichst vollständigen Lernumgebung mit Kopf, Hand und Herz. Peter Guttenhöfer, ursprünglich Waldorflehrer hat das in ein paar Texte umrissen: Entwurf eines handlungspädagogischen Bildungsweges, Grundsätzliches und Rettung der Kindheit http://handlungspaedagogik.org/
Die Intiutive Pädagogik möchte gar keine Vorurteile gegenüber den Kindern pflegen, sondern intuitiv auf jedes Kind in jeder Situation eingehen. http://www.intuitive-paedagogik.de/
unaVersity – Selbtgeführtes lernen im Ökodörfer-Netzwerk unaVision
Für Studierende
Die Vision eines Bildungssystems, dass nicht in starren Universitätsgebäuden stattfindet sondern in Lebendigen Communities. Studierende reisen dabei von Gemeinschaft zu Gemeinschaft und besuchen Menschen und Projekte, von denen sie etwas lernen können. Ein onlineplattform (wie die Karte von morgen oder wechange) schafft eine Übersicht über Themen und Standorte und durch ein Feedback und Evaluierungssystem wird eine einheitliche Qualität vergleichbar mit staatlichen Unis erreicht, sodass die Kurse von verschiedenen Standorten vom unaVersity-Netzwerk akkreditiert werden.
WeQ EduAction – Lernen & Arbeiten in Kooperation
Wo führt ein neues Bildungssystem hin? Auch die Arbeitswelt verändert sich von Konkurrenz zu Kooperation von EConomy zu WeConomy. Das WeQ institut hat diese Zukunftstrends erforscht.
Transformativ Education: Self-directed Learnig
Selbstbestimmtes Lernen ist eine neue Bewegung, die in vielen Großstädten Deutschlands und der Welt immer konkreter wird. Sie wollen freie Universitäten und freie Schulen gründen, an denen interessens-, fragen- und projektorientiert studiert wird.
Ziel ist sinnvolleres und überhaupt erfolgreicheres lernen als an den altmodischen Schulen und Universitäten wo mehr geprüft als gelernt wird und wo oft Stress alles studieren unmöglich macht. Außerdem bedeutet Bildung nicht nur Fakten und Information sondern viel mehr. Das Konzept wird „Transformativ Education“ genannt, welches wir auch in unserer Workshops durch Globales Lernen umsetzen wollen. Dabei wird ein Thema interessanter und man lernt von alleine, weil es mehrere Ebene berührt. Nicht nur den Kopf sondern auch Gefühl und Phantasie sowie konkrete Projekte.
Wichtig ist in jedem Fall, Self-directed bedeutet nicht allein. Es hat selten etwas mit Autodidaktik zu tun, denn Self-directed-Studierende lernen in Gruppen, tauschen sich aus, reisen rum und haben eine große Community für alle möglichen Fragestellungen. Viele nutzen auch Vorlesungen herkömmlicher Unis, sprechen mit Professoren etc. Es gibt jedenfalls keine Prüfungen, keinen vorgegebenen Lehrplan und damit leider auch kein „Abschluss“ im herkömmlichen Sinne. Als Referenz für spätere Bewerbungen gelten dann Beispielhafte Projekte, die man während des Studiums durchgeführt hat und gut dokumentiert und Empfehlungsschreiben von Profs. Und es gibt ein paar wichtige Punkte, durch deren Festlegung zu Beginn das Studium erfolgreich wird:
- Purpos: Grund und Motivation
Warum studiert man das, was will man damit erreichen? Was ist die Grundlegende Fragestellung? - Learning-map: Übersichtskarte für das Fachgebiet
Hier überlegt man sich, welche Themen, Wege und Richtungen es in dem Bereich gibt. Wo könnte man sich hinbewegen und welche Wege scheinen sinnvoll. Durch diese „Karte“ sollte erkennbar sein, was man braucht um welches Ziel zu erreichen. Wo muss man durch, was sind Voraussetzungen, für das nächste Zwischenziel. - Roter Faden: Welchen Weg will ich gehen, wo will ich hin?
- System: Erfahrungs-Ernte, Dokumentation und Betreuung
Um den Lernfortschritt zu sehen ist es wichtig etwas wie ein Tagebuch zu führen, seine Vorlseungen, Fragen etc. zu dokumentieren und Rücksprache mit „Mentoren“ zu halten, die man sich für sein jeweiliges Fachgebiet sucht. - Show and tell: Berichten und Darstellen
Die Berichte über konkrete Projekte im Studium sind der Prüfungsersatz. Ein selbstbestimmtes Studium orientiert sich meist an gesellschaftlichen Fragen und sollte man seine Erfahrungen auch der Gesellschaft mitteilen und durchgeführte Projekte gut dokumentieren.
Hierzu eignet sich ein internetblog am besten um Videos zu Teilen und Berichte zu schreiben. - Comunity: Gemeinschaft und Rückhalt
Oft ist es schwer ein solches Studium zu finanzieren und daher ist es sinnvoll, dass man sich Freunde und Interessiert um sich schart, die einen besonders finanziell, aber auch psychisch unterstützen. Ein selbstbestimmtes Studium ist sehr viel anspruchsvoller, besonders weil es keinen gibt, der einem Vorgibt was man machen muss und man sich stets selber entscheiden muss.
Beispiele freie Unis und Studiengängen:
Classroom Alive: Eine Gruppe Junger Menschen verlegt ihre Bildung auf eine 6 monatige Wanderung von Schweden bis Griechenland http://www.classroomalive.com/
Initiative zum Freie-Uni-Experiemt Berlin: Mehr unter https://www.box.com/s/rbv26vewdzhin93kdjbk
Aktives journey network (Berlin) für selbstbestimmtes Lernen: http://journeynet.net/
Knowmads, die freie und kreative Business- School in Amsterdam: http://www.knowmads.nl/
Andre Stern hat nie die Schule besucht. Er spricht mehrere Sprachen, ist Autor und Musiker: http://www.andrestern.com/de/ (siehe youtube z.B.: http://www.youtube.com/watch?v=EQDjOj4q6to)
Arno Stern, ist Pädagoge und Forscher und hat einen Malort, das Malspiel und die Formulation erfunden: http://www.arnostern.com/de/
Ähnliche Methoden und Bildungskoffer:
Die Kunst der Workshopgestaltung: So sieht Bildung in der Ideenwerkstatt und bei den Bildungsagenten aus:
Bedingungsloses Grundeinkommen: Durch interessierte und engagierte Menschen, die nicht in einem „industriellen“ Bildungsystem kaputt gemacht wurden, ist die Einführung eines Grundeinkommens, der Freiheit im Beruf, möglich: bildungsagenten.com/grundeinkommen
Netzwerke zur Erforschung neuer Lernformen:
Das Netzwerk zur Unterstützung alternativer Schulen mit anleitungen zur Schulgründung: http://www.freie-alternativschulen.de/
Funkenflug: Schüler waren unterwegs durch Deutschland von Freiburg bis nach Berlin um neue Ideen für Bildung zu finden: http://funkenflug.surrandom.com/
Die Bewegung aus Brasilien: http://educ-acao.com
Plattform zur Sammlung neuer Schulidee aus Lateinamerika: http://www.reevo.org/
Verbotene Erziehung: http://www.educacionprohibida.com/
Film dazu: http://www.youtube.com/watch?v=-1Y9OqSJKCc
Sadburyschools mit sind ebenfalls eine freilassende Schulart für Schüler: http://www.sudbury.de/
Insel für selbstbestimmtes lernen: http://onlineinsel.wordpress.com/
Materialien:
Kurzvideos
Experience Institute: Apply Today (http://www.victorsaad.com)
The Future of Education: Epic 2020
Sir Ken Robinson on the inner and outer world
Alphabet – Angst oder Liebe: Der neue Film von Erwin Wagenhofer (Macher von „We feed the world“ und „let’s make money“. http://www.alphabet-film.com/
Prof. Dr. Manfred Spitzer
Andreas Schleicher („Mr. Pisa“) – Republica 2013
Quellen und weiterführende Links:
Aliance for Childhood: http://www.allianceforchildhood.org.uk/ in Deutsch: http://www.aliancapelainfancia.org.br/alianca_alemao.php
Freie Bildungsstiftung: http://www.freiebildungsstiftung.de/index.html
Kein Handbuch kriticher Lehrer_Innen: http://asta.tu-berlin.de/sites/default/files/krile_keinhandbuch.pdf
Demokratische Schulen
Der Film „Schools of Trust“ portraitiert demokratische Schulen
European democratic education conference (Internation IDEC): http://www.eudec.org/
Portal für selbstbestimmte Lebenslernwege: http://www.life-learners.eu/
Das Insel – Insitut für selbstbestimmtes Lernen: http://onlineinsel.wordpress.com/
Verbund reformpädagogischer Schulen: http://www.blickueberdenzaun.de/
Anmerkungen / Optionen / Rückmeldungen:
Erstellt durch: Helmut@bildungsagenten.com
Hinweis: Die Kommentarfunktion unter dieser Beschreibung soll den Bildungskoffer verbessern also nutzt sie und erzählt von euren Erfahrungen.
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